Historisches

Aus den ersten Jahren sind die vorhandenen Unterlagen alles andere als vollständig. Daher bleibt die Erstellung einer Chronologie ein Versuch, das wenige Vorhandene aneinander zu fügen und Namen und Ereignisse in eine sinnvolle Folge zu bringen. Dieser Versuch wird lückenhaft bleiben.
Dieser Artikel basiert zum Teil auf den Recherchen, die zum 100-jährigen Jubiläum in der Broschüre „Streiflichter“ zusammen gefasst sind, wie auch auf Gesprächen mit Wilhelm Böff und Ernst Drageser, die viele der Bilder aus eigener Erfahrung kommentieren konnten.

Die Stadtkapelle Bergen-Enkheim wurde am Montag, den 19. September 1881 unter der Bezeichnung

Musikverein Bergen 1881

von 8 Musikern in der Gaststätte „Zum grünen Wald“ gegründet. Zum 50-jährigen Jubiläum des Vereins ehrte der damalige 1. Vorsitzende Jakob Spangenberg in einem Zeitungsbericht die Herren Steueraufseher Schneider, Wilhelm Völp, Jakob Völp, Jakob Buchenhorst, Joseph Weidner, Ludwig Schwalb, Wilhelm Wörner und Philipp Gerbig. Das nachfolgende Bild ist leider nicht datiert und könnte in etwa aus dem Jahr 1910 stammen – man beachte das Tischchen, das in einem weiteren Bild wieder auftaucht.

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Vier der acht Gründer – von links Philipp Gerbig, Ludwig Schwalb, Wilhelm Wörner, Jakob Völp

Das Gründungslokal bei Heinrich Deuring war 80 (!!) Jahre lang wöchentlicher Treffpunkt für junge Männer zum Musizieren. Der erste Dirigent des Vereins, Steueraufseher Schneider, übte mit dem Orchester in den ersten Jahren ohne Noten, nur nach Gehör. Militärmusiker fanden nach Beendigung ihres Dienstes den Weg zum Verein und verbesserten dadurch die Qualität des Klangkörpers. Ab etwa 1889 wurden Noten gekauft (Originalrechnungen liegen vor) oder wenn notwendig, selbst geschrieben. In den 1960er Jahren zog der Musikverein dann in das damalige Bürgerhaus neben der Schelmenburg (heute ein Kindergarten). Noten und Instrumente wurden im recht feuchten Schelmenburgkeller gelagert. In den 1980er Jahren zog man nach Enkheim ins Volkshaus, konnte dort auf der Bühne proben und bezog drei kleine Archivräume im Keller. Probe ist seit 1881 Donnerstags um 20:00 Uhr …

Dirigent (von 1893-1918) Christian W. Becker war es zu verdanken, dass der Verein auch außerhalb Bergen-Enkheims bekannt wurde. Es existiert noch eine kleine Sammlung an Korrespondenz angefangen im Jahre 1882 sowie ein Bild eines Umzugs etwa aus dem Jahr 1900, aufgenommen im oberen Teil der Triebstraße in Enkheim.

Wohltätigkeitskonzert Ein schönes und gut erhaltenes Dokument aus dem Jahr 1897 ist die Einladung für ein „Wohlthätigkeits-Concert“, das einen Eindruck des damaligen Repertoires vermittelt und bei etwa 60 Minuten Spielzeit auf zwei Stunden Veranstaltungsdauer schließen lässt. Interessant, dass für dieses Konzert an jenem Sonntag (Mariä Himmelfahrt) weder eine Uhrzeit noch ein Ort vermerkt ist. Entweder war also jedem Zuhörer klar, wann und wo die Veranstaltung stattfand oder dies ist ein schlichter Handzettel mit dem Konzertprogramm, das bei dem Konzert selbst auslag. Die aufwändige gedruckte Herstellung erstaunt heute.

Frühe Aktivitäten und Korrespondenz

Aus den Jahren 1898 und 1900 gibt es Quittungen des Musikalienhändlers Lüdecke aus Bismark in der Provinz Sachsen (Quittungen), adressiert an Christian W. Becker, der die Kapelle bis 1914 leitete.
In einigen Dokumenten wie auch auf nebenstehendem Stempel, der etwa aus dieser Zeit stammt, kommen mit der Schreibweise „Musickverein“ Zweifel an der Rechtschreibung des Vereinsnamens. Eine interessante Variante! Aber wenn’s denn auf einem Stempel steht …

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Nach dem, was auf der Rückseite des Bilds steht, ist dies definitiv die früheste erhaltene Fotografie, die einen Umzug in Enkheim darstellt.
Es geht ganz offenbar die Triebstraße vom alten Schulplatz in Richtung Süden.


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Gemeinsame Interessen

Erst im Jahre 1911 zeigt sich der Verein auf einer Bildercollage. Die Fotografie im Zentrum aus dem Jahre 1909 mit dem Berger Hang lässt sich noch im Original im Heimatmuseum bestaunen.
Neben 20 Bläsern des Musikvereins präsentiert sich ein Chor mit einigen Sängern, was darauf schließen lässt, dass zwei Vereine zu diesem Zeitpunkt zusammen gehörten oder aber dem Musikverein eben auch Sänger angehörten.
Neben dem in der Collage mehrfach verwendeten Tischchen, das bereits beim Gründerbild Verwendung fand, beachte man die große Trommel. Sie taucht ebenfalls noch in einigen anderen Bildern auf und – ist bis heute in Gebrauch, auch wenn sie passend zu einem Schlagzeug mit einer Folie überzogen wurde. Die Reifen haben leider auch das Zackenmuster verloren!
Aus dieser Zeit existieren noch Kassenbücher und handgeschriebene Marschbücher.

Kapelle 1911

Erst kürzlich fand sich ein Notizzettel aus der Zeit nach dem Jahr 1914, auf dem Mitglieder namentlich aufgelistet sind. Er stammt wahrscheinlich von Jakob Spangenberg. Er scheint hier eine Anwesenheitsliste gefertigt zu haben – einige der Namen sind abgehakt. Indem diese Anwesenheitsliste die offensichtlichen Eintrittstermine der Anwesenden enthält, ist er heute der einzige Beleg für das Gründungsdatum unseres Vereins.

Einige Zeitungsausschnitte sind die wenigen Belege für die Aktivitäten aus der Zeit.

1. Weltkrieg

Während des 1. Weltkrieges mussten die Probenarbeiten eingestellt werden. Die Musikkapelle übernahm die Aufgaben einer Kriegervereinskapelle. Bei der Jahreshauptversammlung am 2. Januar 1916 beschlossen die Mitglieder einstimmig, den Kameraden an der Front wie zwei Jahre zuvor, ein kleines Weihnachtsgeschenk zukommen zu lassen. Aus der Vereinskasse bekam jeder Musiker fünf Mark. Nach Feststellung im Mitgliedsverzeichnis betrug die Zahl der Teilnehmer 30.

Christian W. Becker, Ludwig Schwalb und Ludwig Götz war es zu verdanken, dass der Verein nicht auseinanderbrach. Nachdem der Krieg beendet war, fand die Kapelle zur alten Stärke von 25 bis 30 Musikern zurück.

Der Musikverein Bergen als Feuerwehrkapelle

In den zwanziger Jahren wurde durch den Musikverein Bergen die Funktion der Feuerwehrkapelle wahrgenommen. Dies muss als Zweckgemeinschaft zwischen der damaligen Pflichtfeuerwehr, aus der sich 1924 die freiwillige Feuerwehr Bergen gründete, und dem Musikverein verstanden werden. Die Pflichten einer Feuerwehrkapelle waren weitgehend repräsentativ, ansonsten waren die Feuerwehrfeste musikalisch zu begleiten. Ehrenmitglied Wilhelm Böff berichtete noch in den 1990er Jahren, dass er Ende der 20er-Jahre bei Fahrten zum Einsatzort als Trompeter Signale zu spielen hatte.

Musikverein als Feuerwehrkapelle 1920

Grundsteinlegung Volkshaus 1926

Am 26. September 1926 lud die Sportvereinigung e.V. Enkheim zur Grundsteinlegung des Turnhallenneubaus (Volkshaus) ein. Auf dem Programm stand ein Festmarsch der Vereine zum Bauplatz mit anschließender Grundsteinlegung. Danach gab es (Originaltext) „gesangliche, musikalische und sportliche Darbietungen bis zum Eintritt der Dunkelheit“. Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Musikverein Vorwärts Fechenheim und dem Musikverein Bergen gestaltet. Drei Jahre später, vom 15. bis 17. Juni 1929 fanden die Festlichkeiten zur Einweihung des Volkshauses statt. Auch hier wurde die Veranstaltung von beiden Musikkapellen musikalisch begleitet.

Volkshaus 1928

Der Musikverein vor dem noch unverputzten Volkshaus.
Auffällig die Lyra, die noch heute existiert genau wie die linke große Trommel.
Von den Musikern ist lediglich Heinrich Simon (Flöte) namentlich bekannt.

50-jähriges Bestehen

1931 feierte der Verein sein 50jähriges Bestehen. Neben einem großen Jubiläumskonzert am Sonntag, dem 12. Juli fand am darauf folgenden Samstag ein Festzug der hiesigen Vereine vom „Gasthaus der Erholung“ zum Festplatz statt. Dort gab es musikalische und gesangliche Vorträge, sportliche Aufführungen und zum Abschluss des Abends den großen Zapfenstreich mit freundlicher Unterstützung des Spielmannszugs des Turnverein Bergen. Höhepunkt der Feierlichkeiten war am nächsten Tag der große Festzug durch Bergen-Enkheim und ein Massenkonzert mit etwa 110 Musikern unter Beteiligung von 11 Musikvereinen (z.B. Bad Vilbel, Bornheim, Eschersheim). Die Direktion des Konzertes übernahm Ehrendirigent Christian W. Becker. Nachfolgend eine Aufnahme der Orchestermitglieder mit den bis heute erhaltenen Vereinsinsignien, den beiden Apfelweikrügen (Bembeln?)? „Flick und Flock“.


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Einige Bilder der Festivität finden sich hier.

Die Frauen der Vereinsmitglieder nahmen dieses Jubiläum zum Anlass, der Kapelle zwei Kesselpauken zu schenken.

Für die eingehenden Geldspenden beschloss der Ehrenausschuss, diese anonym in eine Stiftung zu überführen. Diese Stiftung sollte ausschließlich zur Anschaffung neuer Noten und Instrumente dienen.

Obwohl es den Menschen zur damaligen Zeit aus uns bekannten Gründen nicht gut ging, hat man es doch – um es mit heutigen Worten auszudrücken – ziemlich krachen lassen (Urkunde liegt vor).

Musikverein „Eintracht“ Enkheim

Im Statutenbuch von 1928 des Musikvereins Bergen stand im Absatz 13: „Politische Sachen dürfen im Verein nicht getrieben werden.“ Leider kam es ab 1932 zwischen Mitgliedern des Vereins zu politischen Unsicherheiten und Spannungen. Das Ergebnis war die Abspaltung und Neugründung der Musikvereins „Eintracht“ Bergen-Enkheim. Fast ausschließlich SPD-Anhänger gehörten dem Verein an.

Geprobt wurde im Saal des Frankfurter Hofs in der Triebstraße. Öffentliche Auftritte fanden eher im näheren Umkreis statt, so z.B. beim Blütenfest in Enkheim.

Am 27. März 1933 wurde für zwei Jahre zwischen der Freiwilligen Feuerwehr Enkheim und dem Musikverein „Eintracht“ Bergen-Enkheim ein Vertrag geschlossen. Beide Vereine verpflichteten „sich in gegenseitiger freundschaftlicher Weise zu unterstützen“. Bei Feuerwehrübungen machte der M.V.E. unentgeltlich Musik, dafür „versah“ die Wehr das Orchester mit den „entsprechenden Feuerwehrabzeichen“.

Ende der Sechziger Jahre zerfiel die Kapelle aus Nachwuchsmangel. Von den Musikern fand lediglich Willi Meier – der Sohn des Dirigenten Erich Meier – den Weg in den Musikverein. In dritter Generation spielt nun Willis Sohn Werner Posaune in der Stadtkapelle.

Eintracht Enkheim 1957Musikverein Eintracht Enkheim im Jahr 1957 zum 25. Jubiläum
sitzend der 2. von rechts: der Gründer Hugo Urban
hinter der großen Trommel: Dirigent Erich Meier, an der Tuba Sohn Willi

Nachfolgend aus den Jahren 1936/37 Bilder eines Umzugs mit dem Musikverein Bergen und dem Musikverein Eintracht Enkheim.

2. Weltkrieg

Der 2. Weltkrieg kam und nahm viele Menschen mit in den Tod. Auch der Verein blieb davon nicht verschont. Dirigent Fritz Linsel leitete bis zum Kriegsausbruch das Orchester. Was in den Kriegsjahren 1939 bis 1945 geschah, ist wie vieles andere nicht dokumentiert.

Nach Kriegsende musste ein neuer musikalischer Leiter gefunden werden, da Herr Linsel „ausgebombt“ war und in einem kleinen Taunusdörfchen fest saß. Glücklicherweise standen für einige Monate die Herren W. Becker jr., Otto Jysky und Horst Müller zur Verfügung. Leider gestattete es aber die finanzielle Lage des Vereins nicht, einen der Herren zum Dirigent zu bestellen. Ab etwa 1946 übernahm das Mitglied Heinrich Simon den Taktstock.

Über den Zeitraum 1939 bis 1950 existieren leider nur Bilddokumente, die heute weder von Aufnahmezeitpunkt und -ort noch anhand der abgebildeten Musiker zugeordnet werden können.

75-jähriges Bestehen

Aus dem Jahr 1956 fand sich ein Bild vom Festkonzert. Der Musikverein feierte unter der Schirmherrschaft des damaligen Bürgermeisters Fritz Schubert sein 75-jähriges Bestehen, verbunden mit dem Bezirksmusikfest des Volksmusikverbandes. Bei dieser Gelegenheit überreichten Frau Spangenberg und Frau Dragesser im Namen der Musikerfrauen 25 Notenständer und eine neue Es-Klarinette.

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Feiern

Zum Schlachtfest am 10. Januar 1959 lud Mitglied Willi Völp aus Gronau. Bei dieser Veranstaltung waren alle Musiker als Metzger verkleidet. Orchestermitglied Konrad Böff hatte dafür ein Gedicht verfasst und vorgetragen. Man beachte im unteren Bild, dass neben Blasinstrumenten auch zwei Geigen zu sehen sind. Für die Zeit üblich produzierte die Kapelle auch Streichmusik.

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80-jähriges Jubiläum

Unter dem Motto „Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie“ beging der Verein im Jahr 1961 das 80-jähriges Jubiläum. Bis zu diesem Jahr fanden die Proben jeden Donnerstagabend in Bergen (Marktstraße) bei Heinrich Deuring statt. Auch heute, über 125 Jahre nach Gründung des Vereins trifft man sich immer noch am gleichen Wochentag. In den sechziger Jahren wurde die Gaststätte „Zum grünen Wald“ aus Altersgründen des Wirts aufgegeben und die Kapelle zog ins damals neu gebaute Bürgerhaus neben der Schelmenburg. Noten und Instrumente lagerten in einem reichlich feuchten Archivraum im Keller der Schelmenburg. Erst 1977 wurden im Rahmen der Eingemeindung Bergen-Enkheims nach Frankfurt dem Verein Räumlichkeiten im Enkheimer Volkshaus überlassen, das bis heute Probenort und Vereinsheim ist.

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Verein ändert den Namen

Stadtrechte: 1968 wurde der Gemeinde Bergen-Enkheim das Stadtrecht verliehen, was den Vorstand auf Betreiben des damaligen Bürgermeisters Rudolf Fey veranlasste, in einer Mitgliederversammlung den Vereinsnamen in

„Stadtkapelle Bergen-Enkheim (Musikverein Bergen 1881) e.V.“

zu ändern. Dirigent Heinrich Simon durfte sich ab sofort „Stadtkapellmeister“ nennen.

Jugendorchester: Im gleichen Jahr wurde das Jugendorchester gegründet, was bei den jungen Bergen-Enkheimern großes Interesse weckte. Federführend waren dabei Heinrich Völp und Ernst Dragesser, die alle privaten Kontakte nutzen, um jugendliche Mitglieder zu werben.

Die Stadtkapelle geriet jedoch zunehmend in den Schatten der „Junioren“ und war bald ohne die Hilfe des Jugendorchesters nicht mehr spielfähig. Zuletzt waren in einer Probe neben den Mitgliedern des Jugendorchesters oft nur noch 5 Mitglieder der Stadtkapelle anwesend.

Hierzu liegt ein bezeichnendes Bild aus etwa dem Jahr 1972 vor, das die Stärke des Jugendorchesters unter ihrem damaligen Dirigenten Ernst Dragesser zeigt. Ernst Dragesser war zusammen mit Heinrich Völp nicht nur die treibende Kraft hinter der Gründung des Jugendorchesters. Vielmehr gingen durch sein wie auch Heinrich Völps Wohnzimmer viele heute noch aktive Musiker und erhielten ihre Grundausbildung in Blech- wie Holzblasinstrumenten.

Man entschied im Jahr 1975, als alle Musiker des Jugendorchesters auch im „großen Orchester“ mitspielten, beide Orchester zusammenzuführen. Da bei der Namensfindung beide Seiten (das Jugendorchester hatte einen eigenen Vorstand und auch eine eigene Kasse!) sehr uneinsichtig waren, entstand das monströse Namenskonstrukt

„Stadtkapelle-Jugendorchester Bergen-Enkheim (Musikverein Bergen 1881) e.V.“.

Am 26. September 1985 beschloss die Mitgliederversammlung endlich den vorigen Namen wieder anzunehmen.

100 Jahre Stadtkapelle

100 Jahre Stadtkapelle: Auch in diesem Jubiläumsjahr gab es wieder besondere Veranstaltungen: die akademische Feier fand am 21. März mit freundlicher Unterstützung des Nachbarvereins Musik-Corps Bischofsheim und der Chorgemeinschaft Bergen statt. Stadtkapellmeister Ernst Dragesser erhielt an diesem Tag von Oberbürgermeister Dr. Walter Wallmann den Ehrenbrief des Landes Hessen. Auch Laudator Alfred Schubert hatte für den „Chef“ eine Auszeichnung mitgebracht. Er überreichte ihm den Ehrenbrief der Heimatstiftung Bergen-Enkheim.

Am darauffolgenden Wochenende gab es ein großes Festkonzert in der Stadthalle Bergen. Die Stadtkapelle, der Musikverein „Viktoria Altenmittlau“ 1897 und die Musikkapelle Schmirn aus Tirol gestalteten den Abend gemeinsam und stellten sich mit mehreren Musikstücken vor. Zum Ausklang des Konzertes spielten die drei Kapellen zwei Lieder zusammen.

Krönung der Feierlichkeiten war der große Festball am 13. Juni in der Stadthalle Bergen mit der Bigband von Heinz Schönberger, seinerzeit Leiter der HR-Bigband. Die Musiker seiner Bigband waren rein zufällig identisch mit denen der HR-Bigband.

Schallplattenaufnahmen: Anlässlich des Jubiläums wurde von der Stadtkapelle auch eine Schallplatte produziert. Hierbei saß die Kapelle während eines gesamten Wochenendes auf der Bühne des Volkshauses und spielte immer wieder dieselben Stücke ein. Wenn ein Stück dann endlich mal fehlerfrei gespielt war, dann war auf der Aufnahme garantiert ein Krankenwagen oder ein Flugzeug zu hören. Insgesamt war das eine recht langwierige Aktion, bei der sich die Rohaufnahmen recht brauchbar anhörten. Der „Final Mix“ und damit das Ergebnis auf den 500 produzierten fertigen Platten war hingegen recht gruselig. Seit dem hat die Stadtkapelle von weiteren Versuchen abgesehen, ihre Musik professionell zu konservieren.